Heimat ist nicht immer der Ort, in dem wir geboren wurden.

Für mich ist es der Ort, in dem ich mich geborgen fühle.

Geboren wurde ich in Sachsen. Meine Eltern kamen 1966 mit mir nach Eisenhüttenstadt,

da es hier Arbeit und Wohnungen gab. Ich bin also hier aufgewachsen. Meine Ferien verlebte ich aber am liebsten in Sachsen bei meinen Großeltern auf dem Land. Dort wurde auch meine Liebe zur Natur geweckt.

Als Kind konnte ich mir nie vorstellen, später einmal in Eisenhüttenstadt zu leben. Aber das Blatt wendete sich. Nach der Berufsausbildung bei EKO bin ich geblieben und auch heute hält mich die Arbeit und die Familie hier.

Ich fühle mich wohl in dieser Stadt, die einmal mehr als  50 000 Einwohner hatte.

Nach der Wiedervereinigung brach auch hier die Wirtschaft zusammen. Das EKO, welches damals 12 000 Menschen beschäftigte, existiert zwar noch heute und wird vom Konzern ArcelorMittal betrieben, hat aber nur noch ca. 2500 Mitarbeiter. Viele hatten damals keine Perspektive mehr und wanderten ab, die Stadt schrumpfte.

In der Stadt wurde reagiert, im Rahmen des Stadtumbaus wurden durch Fördermittel Stadtteile zurückgebaut und der denkmalgeschützte Kern der Innenstadt erhalten und saniert. In meinen Augen ist dadurch die Stadt schöner und grüner geworden. Aber auch die Umgebung ist immer einen Ausflug wert. Man muss nur mit offenen Augen durch das Leben gehen, dann lassen sich viele schöne Ecken und Eindrücke mit der Kamera festhalten.